Verbrennungen
Verletzungen durch Verbrennungen entstehen durch direkten Kontakt von Körperoberflä-chen mit Feuer, heißen Gegenständen (heiße Metalle, Herdplatten, frisch asphaltierte Straße), Flüssigkeiten (Wasser, Öl aus dem Kochtopf), Gasen (heißer Dampf) oder Elektrounfälle.
AnzeichenUm den Schweregrad einer Verbrennung festzustellen muß man folgende Faktoren in Betracht ziehen:
Wie ist die Verbrennung entstanden:
Flüssigkeiten und Feuer verursachen die schlimmsten Verbrennungen: kochendes Öl ist heißer als kochendes Wasser.
Heiße Gase (Wasserdampf) gefährden hauptsächlich die Augen und die Atemwege.
Heiße Gegenstände (Metalle) verursachen zwar schwere aber meist nur lokale Verbrennungen.
Dauer des Kontaktes: Je länger das Tier den heißen Gegenständen ausgesetzt ist, um so schwerer und tiefer sind Gewebsstruckturen beschädigt. So muß z.B. eine Temperatur von 44°C 6 Stunden auf die Haut einwirken, um die gleiche Schädigung hervorzurufen wie Temperaturen von 51°C über 3 min.
Größe und Sitz der Verbrennung:Verbrennungen am Kopf können schwerwiegende Folgen haben, besonders wenn Auge, Maul und Nase mitbetroffen sind.
Besonders gefährlich sind Verbrennungen bei Jungtieren und älteren Tieren.
Schwere der Verbrennung Es werden je nach Größe und Tiefe der Wunde Verbrennungen in drei Grade unterteilt:
Verbrennung ersten Grades: Entsteht durch lokale Erhitzung der Haut, bei Temperaturen von 45-50°C. Diese Art der Verbrennung ist relativ ungefährlich, wenn nicht mehr als 5% der Körper-oberfläche betroffen sind. Die Haut verfärbt sich rötlich, schwillt an und das Tier verspürt Schmerzen. Sie heilt meist in wenigen Tagen von selbst ab.
Verbrennung zweiten Grades:Entsteht bei höheren Temperaturen oder wenn das Tier über einen längere Zeit hohen Temperaturen ausgesetzt ist. Es bilden sich Brandblasen auf den oberen Hautschichten aus, die mit Blutserum gefüllt sind. Die Heilung dauert länger, da erst neue Hautschichten gebildet werden müssen.
Verbrennung dritten Grades:Entsteht durch intensive Hitzeeinwirkung, bei der eine schmerzlose Totalzerstörung der Haut die Folge ist. Betroffene Gewebstruckturen sterben ab und es kommt zur Ausbildung sogenannten Barndschorfs. Die Heilung verläuft sehr langsam und geht mit einer deutlichen Narbenbildung einher.
Folgen einer Verbrennung können sein:• Kreislaufkollaps durch Verlust von Flüssigkeit (Blutserum)
• Intoxikation/ Autointoxikation (Selbstvergiftung des Körpers durch zerstörte Haut-fragmente/ Eiweiße)
• Bakterielle Infektionen aufgrund der Zerstörung der Hautschutzfunktion
• (Lungenentzündungen, bei Rauchgasvergiftungen)
• Narbenbildung
Erste Hilfe - Maßnahmen:Lokale Verbrennungen:• Betroffene Körperstelle sofort unter fließend kalten Wasser einige Minuten (10- 15min) kühlen.
• Nicht auf der Wunde reiben.
• Legen Sie einen Eisbeutel oder Kühlakku auf die Wunde (kein direkter Hautkontakt - Erfrierungsgefahr)
• Tupfen Sie die Verletzung mit einem sterilen Tupfer oder sauberen Stoff (keine Watte) trocken
• Verhindern Sie ein Lecken des Tieres an der Wunde
• Abhängig vom Schweregrad und Ausmaß (spätestens ab zweiten Grad) sollte ein Tierarzt aufgesucht werden
Verwenden sie KEINE Salben, Öle oder Butter und stechen sie die Brandblasen NICHT auf!
Rauchvergiftung:Bei Brandunfällen kommt es meist zu starken Verbrennungen der Haut und tieferliegenden Gewebe. Andererseits haben Rauchvergiftungen schwerwiegende Folgen, da nicht nur die Schleimhäute der Atemwege betroffen sind, sonden sich kleinste Rußpartikel in der Lunge und den Luftwegen absetzen.
Es kommt zu einer Kohlenmonoxidvergiftung, der Körper wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt: Erstickungsgefahr
Bringen Sie das Tier sofort an frische Luft und suchen sie unverzüglich einen Tierarzt auf.