Die Beagle-Dame wurde offenbar Opfer des Hundehassers, der tödliches Futter auslegt
Kessy fraß den Giftköder. Dann bekam sie Atemnot, konnte nicht mehr laufenDass Kessy noch lebt, ist ein kleines Wunder. Die Tierärzte hatten die Beagle-Dame eigentlich schon aufgegeben. In einem Park in Mahlsdorf fraß sie ein Stück Fleisch, in dem Rattengift versteckt war. Dann bekam sie Atemnot und konnte nicht mehr laufen.Kessy wurde offenbar Opfer eines Hundehassers, der seit Wochen hochgefährliche Köder in unserer Stadt auslegt. Die Senatsverwaltung für Umwelt sprach Ende letzter Woche bereits eine Warnung an Hundebesitzer aus (B.Z. berichtete). Und der Tierschutzbeauftragte des Senats, Dr. Klaus Lüdcke, bestätigte, dass mindestens ein Hund an den Folgen der Vergiftung starb."Auch Kessy wäre beinahe ums Leben gekommen", sagt ihr Besitzer, Holger Liljeberg (50). Am vergangenen Donnerstag war er mit ihr an der Pilsener Straße in Mahlsdorf Gassi. "Sie frisst immer mal etwas vom Boden", so der Halter, "da ist nie etwas passiert. Doch am nächsten Morgen ging es ihr sehr schlecht. Sie konnte kaum atmen, nicht mehr aufstehen."Liljeberg fuhr sofort zum Tierarzt. Der Veterinär machte ihm wenig Hoffnung, legte dennoch eine Infusion, gab Kessy Antibiotika. Nach dem Bluttest stand fest, dass die Beagle-Dame Rattengift im Körper hatte.Normalerweise gehen Hunde nicht an Rattengift, da es mit einem Duftstoff gemischt wird, den sie meiden. Wird die Substanz aber von Fleisch umhüllt, können Vierbeiner sie meist nicht wahrnehmen."Unbehandelt führt Rattengift auch beim Hund zum Tod", so Tierärztin Jessica Firchow. "Denn blutverdünnende Substanzen rufen schwere innere Blutungen hervor."Am Sonnabend ging es Kessy schon etwas besser. Ihr Besitzer muss sie bis auf Weiteres zweimal täglich spritzen. Gegen Rattengift wird meist Vitamin K verabreicht. Die Tierarztkosten belaufen sich bislang bereits auf 600 Euro."Gestern sagte mir der Veterinär, das Kessy durchkommen wird", so Liljeberg erleichtert.Der Berliner Tierschutzverein mahnt angesichts dieses neuen Falls erneut zu äußerster Vorsicht. "Besitzer sollten darauf achten, dass Hunde nichts vom Boden fressen", rät Sprecherin Stephanie Eschen.Hilfe gibt es rund um die Uhr beim Berliner Giftnotruf unter Tel. 19 240.
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